Stammeskunst / Tribal Art
Mit ihrer einzigartigen Ausdruckskraft und Formensprache hat die traditionelle afrikanische Kunst, auch Stammeskunst oder Tribal Art genannt, schon vor mehr als 100 Jahren berühmte Künstler wie Picasso fasziniert und in ihrem Schaffen inspiriert. In unseren Breiten ist afrikanische Kunst dagegen für viele immer noch unbekannt und exotisch. Wer ein Stück dieser außergewöhnlichen Kunst besitzt, macht sich deshalb nicht nur selbst eine Freude, sondern ist sich auch der Aufmerksamkeit seiner Gäste oder Kunden sicher.
Ob spektakuläre Maske, geheimnisvolle Figur oder kunstvoll gefertigter Alltagsgegenstand, jedes einzelne Objekt ist einzigartig in seiner Kombination aus Form, Herkunft und Bedeutung. Afrikanische Kunst ist nicht nur Kunst im ästhetischen Sinn, sie ist zugleich ein Tor in eine fremde und faszinierende Welt voller Traditionen, geheimnisvoller Rituale und gelebter Spiritualität. Treten Sie ein in diese Welt und lassen auch Sie sich inspirieren von der magischen Ausstrahlung afrikanischer Kunst!
Die Objekte traditioneller afrikanischer Kunst wurden von ihren Erzeugern ausschließlich im Zusammenhang mit religiösen oder gesellschaftlichen Traditionen und Ritualen geschaffen. Masken wurden zumeist in Tänzen verwendet, Figuren waren häufig Gegenstand von Anbetung und Verehrung. Alltagsgegenstände dienten als Rang- und Statussymbole einer bestimmten Person oder sozialen Gruppe. Als Kunst im ästhetischen Sinn wurden afrikanische Kultobjekte erst von der westlichen Welt gesehen.
Traditionelle afrikanische Kunst ist im wahrsten Sinn des Wortes eine „beseelte“ Kunst, da die meisten Objekte die Seele eines Ahnen, eines Geistes oder eines anderen Wesens in sich trugen oder die Verbindung zu einer anderen Seele herstellten. Dieses spirituelle Element ist bei vielen afrikanischen Objekten an Form und Ausdruck erkennbar und erklärt ihre einzigartige und magische Ausstrahlung.
Der Großteil afrikanischer Kunstobjekte stammt aus West- und Zentralafrika, unter anderem aus den heutigen Staaten Mali, Elfenbeinküste, Nigeria, Kamerun, Kongo und Gabun. Als Materialien wurden in erster Linie unterschiedliche Holzarten verwendet, deren Oberflächen zumeist mit natürlichen Substanzen wie pflanzlichen Ölen oder Kaolin behandelt wurden. In bestimmten Regionen waren als Materialien auch Bronze, Messing oder Ton verbreitet.
Als „echt“ in kunsthistorischer Hinsicht gelten afrikanische Kunstobjekte dann, wenn sie innerhalb der Traditionen und Rituale, für die sie geschaffen wurden, auch tatsächlich verwendet wurden. Objekte, die für den Verkauf erzeugt und nie traditionsgemäß gebraucht wurden, werden als Kopien bezeichnet. Wichtige Hinweise auf die Echtheit eines Kunstwerkes sind neben materialspezifischen Alterserscheinungen verwendungstypische Gebrauchsspuren an der Oberfläche des Objektes.
Die wichtigsten Qualitäts- und Wertmerkmale traditioneller afrikanischer Kunst sind neben Echtheit, Seltenheit, Alter und Erhaltungszustand eines Objektes die Qualität und der Detailreichtum der handwerklichen Ausführung. Zusätzlich werterhöhend sind unter anderem ein dokumentierter Herkunftsnachweis, eine prominente Besitzerhistorie sowie die besondere Bedeutung eines Kunstwerkes im kulturhistorischen Kontext.
Die beiden häufigsten Objekttypen traditioneller afrikanischer Kunst sind Masken und Figuren. Masken wurden unter anderem in Initiationsriten und Begräbnisfeierlichkeiten verwendet, Figuren in der Kommunikation mit der Ahnenwelt und bei der Erfüllung von Wünschen. Daneben gibt es noch eine Vielzahl an Zier- und Gebrauchsgegenständen, wie Stühle, Hocker, Gefäße oder Speichertüren.